· 

Sommerliche Hitze

Welche Gefahren bei hohen Temperaturen drohen und was man dagegen tun kann

Mit der zunehmenden Anzahl an Hitzetagen wird auch der Schutz vor hohen Temperaturen am Arbeitsplatz zu einem immer bedeutenderen Thema. Zu unterscheiden sind dabei Tätigkeiten, bei denen die Hitze durch die Arbeitssituation selbst entsteht, das sind sogenannte Hitzearbeitsplätze, und solche, die aufgrund der saisonalen Außentemperaturen eine höhere Belastung darstellen. Wie Arbeitnehmer:innen an einem Hitzearbeitsplatz, etwa in einer Gießerei, zu schützen sind und welche Expositionsgrenzwerte gelten, ist im Nachtschwerarbeitsgesetz (NSchG) geregelt. Für Spengler:innen, die zum Beispiel im Sommer bei hohen Lufttemperaturen auf einem Blechdach arbeiten, gelten diese Regelungen allerdings nicht. Hier ist die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber:innen im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) geregelt. Arbeitnehmer:innen müssen ausreichend vor Gesundheitsgefahren, wie etwa den Folgen starker Hitze, geschützt werden. Im Gesetz wird allerdings nicht genau ausgeführt, welche Maßnahmen dies umfassen muss und welche Grenzwerte zu beachten sind.  

 

Hitzebedingte Unfälle und Erkrankungen

Besonders wenn im Beruf viele Tätigkeiten im Außenbereich durchgeführt werden, kommen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen an dem Thema Hitzeschutz nicht mehr vorbei. Hohe Temperaturen wirken sich in vielfältiger Weise auf Gesundheit und Arbeitsleistung aus. So dehydriert der Körper bei großer Hitze schneller, es treten Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auf, was wiederum die Fehleranfälligkeit erhöht und Arbeitsunfälle wahrscheinlicher macht. Hier darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass man der Hitze selbst in der Freizeit nur schwer entkommt und sogenannte Tropennächte (wenn die Temperatur nicht unter 20 °C fällt) die Schlafqualität mindern. Man kommt also vielfach schlechter erholt als sonst zur Arbeit.  

 

Zu den akuten gesundheitlichen Folgen von Hitze zählen Erkrankungen wie Hitzekollaps, Sonnenstich und Hitzschlag, die in jedem Fall Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich machen. Es können aber auch Symptome wie Ausschläge, Ödeme und Muskelkrämpfe auftreten, die bereits auf eine Überhitzung hindeuten. Gesundheitliche Beschwerden sollten ernst genommen werden, da sich hitzebedingte Erkrankungen oftmals schnell verschlechtern, was beispielsweise zu Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit führen kann. Bei Verlust des Bewusstseins muss jedenfalls der Notruf gewählt werden. 

 

Maßnahmen in den Sommermonaten

Welche Maßnahmen sinnvoll sind, muss anhand der Gegebenheiten am Arbeitsplatz festgestellt werden. Wird in den Sommermonaten regelmäßig im Freien gearbeitet, sollten jedenfalls geeignete technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen ergriffen werden, um negative Hitzefolgen zu verhindern. Das können etwa Beschattung, Ventilatoren und kühlende Arbeitskleidung sein, aber auch die Verlegung der Arbeitszeit in die kühleren Morgenstunden. 

Auch ein Hitzeschutzplan kann von Vorteil sein. Dieser schreibt fest, wie im Betrieb auf Hitzeereignisse reagiert wird und wer für die Umsetzung der Maßnahmen verantwortlich ist. Die Beschäftigung mit dem Thema dient außerdem dazu, Vorgesetzte und Arbeitnehmer:innen für Hitzegefahren zu sensibilisieren und darin zu schulen, adäquat auf hohe Temperaturen zu reagieren. 

 

Weitere Informationen zum Thema: 

Das AUVA-Merkblatt M.plus 012 Sommerliche Hitze informiert detailliert über mögliche Präventionsmaßnahmen bei Hitze am Arbeitsplatz. Herunterzuladen und zu bestellen auf auva.at/publikationen

 

Arbeitsmediziner Dr. Heinz Fuchsig informiert im Interview (Sichere Arbeit 3/2024) über die Herausforderungen, die der Klimawandel an die Arbeitsmedizin stellt. Zu finden auf: sicherearbeit.at

 

Im folgenden AUVA-Video „Kühlung am Arbeitsplatz“ wird kurz und prägnant über mögliche Gefahren und Maßnahmen bei Hitze am Arbeitsplatz informiert.

 

 

Allgemeine Unfallversicherungsanstalt

www.auva.at

Tel:  05 93 93-20000